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Du bist auf der Suche nach einem Trainingsplan für Dein Pferd? Ist es zu dick? Möchtest Du den Muskelaufbau Deines Pferdes vorantreiben? Oder möchtest Du einfach systematisch etwas bestimmtes trainieren?


Es gibt sehr viele, super durchdachte Trainingspläne für alles Mögliche im Internet zu finden. Das Problem daran ist: Niemand der Erstellenden kennt Dich und Dein Pferd. Es kann immer nur eine Rahmenidee sein, die angepasst werden muss. Wenn Du den für Euren Stand passenden Plan findest, dann klappt es natürlich super. Aber was ist, wenn er Dein Pferd oder Dich überfordert? Wenn Aufgaben vorkommen, die ihr (noch) gar nicht lösen könnt? Oder wenn er langweilig ist, weil ihr das Ziel dieses einen Plans schon erreicht habt?


Mein Tipp: Lerne das Training Deines Pferdes selbst zu planen. Das ist gar nicht so schwierig. In diesem Blogartikel beschreibe ich Dir mein Vorgehen.

Wieso überhaupt das Training planen? - Planung vs. Bauchgefühl

Die wenigsten Pferdemenschen machen sich einen Plan, was sie wann mit ihrem Pferd machen. Das wird aus dem Bauchgefühl herausgemacht. Ich habe das auch sehr lange so gemacht. Irgendwann hatte ich aber echt viele Themen und Dinge im Kopf, die ich gern trainieren und ausprobieren wollte.


Ich wollte gern Medical Training machen, weil einsprühen und orale Medikamentengabe nicht gut lief. Ich wollte Muskeln aufbauen, damit ich mein Pferd einreiten kann. Balance, Geduld und Frustrationstoleranz waren ausbaufähig. Ich wollte Spazierengehen, Handarbeit machen, Longieren beibringen, Freiarbeit einführen, Zirkuslektionen und Quatsch machen beginnen. Dazu noch die Gewöhnung an Sattel und Trense…


Das alles zur gleichen Zeit im Kopf haben war viel und das Training entsprechend ungeordnet. Ich entscheid täglich aus dem Bauch heraus, auf was ich Lust hatte. Dadurch kam aber keine systematische Arbeit an einem Thema zustande und unsere Fortschritte waren minimal. Das war sehr frustrierend



Vorgefertigte Pläne, die im Internet downloadbar sind, können nie auf alle Pferde passen! Sie berücksichtigen nicht die individuelle Persönlichkeit des Pferdes. Manche Pferde brauchen viel Abwechslung und andere lieben wiederkehrende Routinen. Ein Pferd findet Handarbeit komplett überflüssig, ein anderes kann sich darin am besten entwickeln. Und auch die Kenntnisstände der Mensch-Pferd-Paare ist häufig nicht passend.


Außerdem bergen von Profis vorgefertigte Pläne die Gefahr, dass Du ins stumpfe Abarbeiten kommst und kein Gefühl mehr für die Situation hast. Dies gilt auch für Pläne, die für Dich und Dein Pferd geschrieben sind. Hier wird dem Bauchgefühl oft weniger vertraut als dem Profi und deshalb keine individuellen Anpassungen unternommen.



Ich finde, dass alle, die mit Pferden zu tun haben ein gewissen Wissen über Training und Trainingsplanung haben sollten. Nur so kann permanenter Über- und Unterforderung des Pferdes entgegengewirkt werden. Und nur so kannst Du Dein Pferd wirklich motivierend und freudig trainieren.


Meine Trainingsplanung ist immer ganzheitlich. Mit meinem System lernst Du dabei Dein Pferd und Dich näher kennen und kannst so immer mehr Eure Persönlichkeit, Bedürfnisse und Vorlieben ins Training einbeziehen. Auf diese Weise entsteht gemeinsame Freude und Leichtigkeit - egal an was ihr gerade arbeitet!


Jetzt stelle ich Dir die einzelnen Schritte vor. Am besten Du schnappst Dir Zettel und Stift und gehst die Schritte direkt mit durch.

Die 5 Schritte der Trainingsplanung

Schritt 1 - IST-Stand bestimmen

Der erste Schritt besteht darin zu schauen, an welchem Punkt ihr eigentlich beide steht? Dieser Schritt begleitet Dich ab sofort durch die weitere Zeit mit Deinem Pferd. Denn Du wirst immer neue Erkenntnisse machen, je länger ihr Euch kennt. Und manche Dinge werden sich durch das Training vielleicht auch verändern. Es ist wichtig, dass Du immer mal wieder den IST-Stand nimmst, um die Trainingsziele entsprechend anzupassen

Schreib bitte alles auf, was Dir einfällt. Auch wenn ich in dieser Liste nicht danach gefragt habe. Alles hat Einfluss auf das Training und ist gut, wenn Du es wahrgenommen und aufgeschrieben hast.


Wir beginnen bei Deinem Pferd:
Hat Dein Pferd gesundheitliche Einschränkungen?
Welche? Was bedeutet das für Euer Training?
Hat es Verspannungen oder (wiederkehrende) Blockaden?
Welche mentalen Themen hat Dein Pferd?
Ist es unsicher? Kann es allein die Herde verlassen?
Welche Vorlieben hat Dein Pferd?
Macht es z.B. am liebsten Freiarbeit, geht es am liebsten ins Gelände?
Woran hat es überhaupt keine Freude?
Findet es vielleicht Handarbeit blöd? Ist es ungern im Gelände, weil es dann die Herde nicht mehr sieht?
Woran hat es richtig Freude?
Spielt Dein Pferd gern Fußball oder liebt es Zirkuslektionen?
Welche Körperkompetenzen sollte Dein Pferd erlernen?
Wie ist die Balance Deines Pferdes? Bekommt es Wechsel zwischen Kurven und Gerade oder auch zwischen den Gangarten gut hin? Kann es reel Last auf der Hinterhand aufnehmen? Kann es dafür die Hanken wirklich beugen?


Weiter geht es mit Dir:
Wie stehst Du körperlich da?
Hast Du eine gute Körperwahrnehmung? Hast Du genug Ausdauer, um Dein Pferd bei seinen Aufgaben zu unterstützen? (Wenn Du nur 2 Runden stabil im Galopp sitzen kannst brauchst Du Dein Pferd nicht fünf Runden zu galoppieren und Dich aufregen, dass es das nicht stabil schafft…)
Welche mentalen Themen hast Du?
Hast Du manchmal Angst vor Deinem Pferd? Wann? Gibt es Emotionen wie Wut, Frust, Schuld, Scham bei Dir in Bezug auf das Training Deines Pferdes? Wann tritt das auf?
Woran hast Du keine Freude?
Magst Du vielleicht keine Langzügelarbeit? Oder findest Du reiten doof?
Woran hast Du richtig Freude?
Liebst Du gemeinsame Spaziergänge? Oder reitest Du gern Trail?
Welche Körperkompetenzen solltest Du lernen?
Mehr Balance im Sattel? Ein besseres Körperbewusstsein für eine klarere Hilfengebung?


Und wie sieht es mit Euch als Team aus?
Wann geratet ihr “in Streit”?
Welche Situationen lösen das aus?
In welchen Situationen hast Du das Gefühl einer innigen Verbindung?
Beschreib die Situation möglichst genau.
Wie löst ihr gemeinsam Situationen, die Dein Pferd gruselig findet?

Schritt 2 - Deine Vision und die nächsten Schritte bestimmen

Im nächsten Schritt solltest Du Dir mal überlegen, was Du mit Deinem Pferd überhaupt gern erreichen möchtest. Wo soll Euer gemeinsamer Weg hinführen und was möchtest Du am Ende dieses Weges mit Deinem Pferd erlebt haben? Hier lohnt es sich auch mal abseits von Erfolgen und Lektionen zu denken…! Das Ergebnis dieser Frage ist Dein Leitstern für das gesamte Training.



Von der Vision aus gehst Du weiter und fragst Dich, was Du im nächsten halben Jahr tun solltest, um Deiner Vision näher zu kommen. Denk dabei unbedingt auch an Ziele für Dich!!! Schreibe sogenannte Oberziele auf. Beachte dabei die Ergebnisse der IST-Stand-Analyse und Deine verfügbare Zeit. Denn davon hängt ab, wie hoch Deine Ziele sein können. Such Dir ein bis zwei wichtige Ziele für Dein Pferd heraus und schreib sie als Leitstern für die nächsten ca. 6 Wochen Trainingszyklus auf. Dann tu das gleiche für Dich.

Im Blog wird noch einiges zum Thema Zielsetzung, Trainingszyklus etc. geben. Außerdem auch praktische Tipps zur Trainingsgestaltung, wie Du Dein Pferd einbeziehen kannst und was Du für Dich tun kannst, um eine souveräne Partnerin für Dein Pferd zu sein. Wenn Du die Artikel nicht verpassen möchtest melde Dich für meinen Newsletter an. Dort informiere ich über alle meine Veröffentlichungen und erzähle auch mal persönliche Geschichten. Hier kannst Du Dich für den Newsletter anmelden.

Schritt 3 - Ideen zur kreativen Umsetzung finden

Jetzt wird es kreativ: Schreib alle Ideen und Gedanken auf, die Dir zum Erreichen des Zieles einfallen. Es gibt dabei erstmal keine Grenzen! Alles was Dir in den Kopf kommt schreibst Du auf. Bei meinem Pferd stand beim Ziel “Geländetraining beginnen” z.B. auch Hufschutz. Es können auch Lektionen, mögliche Aufbauten mit Gassen/Pylonen etc. oder Übungen sind. Führ diesen Schritt erst für Dein Pferd und dann für Dich aus. Am besten nimmst Du Dir dafür jeweils 10 Minuten Zeit. Stell Dir einen Timer, damit Du die Zeit dabei vergessen kannst.


Wenn Du damit fertig bist kreist Du das ein, was aktuell realistisch und zielführend ist. Falls Dir z.B. Langzügelarbeit in den Kopf kam, die Du aber noch gar nicht beherrscht ist das noch(!) nicht dran. Schreib es auf das Blatt mit Zielen für Dich. Und wenn Du weißt, dass Dein Pferd absolut keine Handarbeit mag, dann darf diese durchgestrichen werden.

Schritt 4 - Training planen

Nun hast Du einen Pool von Ideen für die nächsten 6 Wochen. Daraus kannst Du nun ein abwechslungsreiches Programm erstellen. Du darfst dabei für Dich herausfinden, ob Du Deine Tagesplanung für eine Woche am Stück schreibst oder ob Du jeden Tag einzeln z.B. am Abend vorher planen möchtest. Vor allem bei der ersten Variante brauchst Du Flexibilität, um Anpassungen vornehmen zu können. Denn ein stumpfes Abarbeiten des Trainingsplans fördert den Spaß Deines Pferdes in keiner Weise! Aber auch, wenn Du täglich neu überlegst musst Du die Bedürfnisse Deines Pferdes einbeziehen und die kannst Du erst kennen, wenn Du bei Deinem Pferd bist.


Für den Anfang empfehle ich eine Woche im Voraus zu planen und täglich anzupassen. Ein Beispiel: Du hast für einen Tag einen Spaziergang geplant mit einigen Übungen. An dem Tag lässt der Kindergarten nebenan aber Drachen steigen, was Dein Pferd total gruselt. Der Reitplatz liegt aber abseits und man kann die Drachen dort nicht sehen. Wenn Du eine Woche mit abwechslungsreichen Inhalten geplant hast, hast Du sicher auch eine Einheit auf dem Reitplatz geplant und kannst spontan auf diese umsteigen. 

Schritt 5 - Analyse und Anpassung

Nach jedem Trainingszyklus (hier alle 6 Wochen) überprüfst Du, ob ihr die gesetzten Ziele erreicht habt. Wenn nicht, frag Dich, woran es lag und was Du daraus für die weitere Trainingsplanung mitnehmen kannst. Ergänze auch Deine Analysen aus Schritt 1. Streiche erledigte Themen durch. Schreib neue Erkenntnisse dazu. Setze neue Ziele, brainstorme Ideen für die Umsetzung, plane, analysiere und passe an.


Am besten nimmst Du Dir aber nach jeder Trainingseinheit kurz Zeit und fragst Dich: Wie hat sich mein Pferd während der Einheit gefühlt? Wie habe ich mich gefühlt? Waren wir ein Team? Wenn nicht, was war los? Was hat gut geklappt? Was hat nicht gut geklappt? Welche Anpassungen sollte ich ab sofort vornehmen?

Das wichtigste zum Schluss!

Mit diesem 5 Schritten kannst Du ein effektive Trainingspläne für Dich und Dein Pferd schreiben. Beachte bei dem ganzen Planen aber immer Eure Individualität. DU schreibst die Pläne für Dich und Dein Pferd und darfst sie so gestalten, dass sie für Euch passen und Freude bereiten. Wenn Du ein reines Freizeitpferd hast, dann ist es komplett egal, wie schnell ihr ein bestimmtes Ziel erreicht. Es gibt keine Termine für bestimmte Trainingsziele.


Und wenn Du ein Turnierpferd hast, solltest Du Dir jederzeit sicher sein, dass Dein Pferd die auf dem Turnier geforderten Anforderungen sicher leisten kann. Es macht keinen Sinn eine Lektion erst kurz vor dem Turnier zu beginnen. Das stresst sowohl Dein Pferd als auch Dich. Plane also so, dass Dein Pferd mit Leichtigkeit sein volles Potenzial zeigen kann und nenn lieber ein Turnier nicht, wenn Du nicht sicher sagen kannst, dass Dein Pferd bis dahin auf dem entsprechenden Stand ist.


Gesundheitliche Themen stehen immer an erster Stelle! Und die hängt nicht an Lektionen. Dein Pferd kann z.B. im Gelände genauso effektiv abnehmen, wie auf dem Platz. Und wenn es bei der Arbeit auf dem Platz eine Null-Bock-Haltung hat und kaum vorwärts zu bekommen ist, im Gelände aber sogar gern galoppiert, dann quäl es nicht ständig auf dem Platz, sondern verleg das “Speck-weg”-Programm ins Gelände.


Du trägst die Verantwortung für Dein Pferd und sein Wohlbefinden, aber Dein Pferd darf dabei mitbestimmen. Schalte also bitte nicht Dein Gehirn und Dein Gefühl ab, weil Du einen Plan hast. Beides brauchst Du, um jederzeit kleine Anpassungen vornehmen zu können und das Training so zu einer Zeit purer Freude für Dich und Dein Pferd werden zu lassen.

Gemeinsam am Training Deines Pferdes arbeiten?

Wenn Du Trainingsplanung gern intensiver und begleitet üben möchtest, empfehle ich Dir mein WegbegLeiterinnen-Mentoring. Dort lernst Du in 6 Monaten Dein Training so zu gestalten, dass es die Gesundheit und Freude Deines Pferdes fördert. Alle Inhalte dieses Artikels werden dort praktisch umgesetzt und mit theoretischem Wissen unterfüttert. Mehr Infos zum WegbegLeiterinnen-Mentoring findest Du hier auf der Homepage.


Das Mentoring findet immer in einer kleinen Gruppe statt, damit ein intensiver und vertrauensvoller Austausch stattfinden kann. Ich starte alle drei Monate mit einer neuen Gruppe.


Über dieses Formular kannst Du Dich auf die Interessenliste für das Mentoring setzen lassen. Du bekommst dann Bescheid, wenn die nächste Runde startet.

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